Auf den insgesamt zwölf Hauptmeridianen sind über hundert Punkte bekannt, an denen der Energiefluss über Reize beeinflusst werden kann. Den Meridianen sind innere Organe aber auch Muskeln, Gelenke und die Haut zugeordnet und können sich gegenseitig beeinflussen.
So erklärt sich auch, warum Beschwerden innerer Organe zu Gelenkschmerzen führen können oder umgekehrt. Da die Meridiane nicht nur das Körperinnere mit der Körperoberfläche verbinden, sondern zusätzlich Verbindungen zwischen den Meridianen selbst bestehen, kann ein Energieausgleich unter den Meridianen und somit den Organen erreicht werden.
Die Reize an den Akupunkturpunkten entlang der Meridiane werden durch Nadelstiche oder durch Erwärmung (Moxibustion) gesetzt, um den Körper zur Selbstheilung anzuregen.
Welche Anwendungsgebiete gibt es?
Die Akupunktur wird vorrangig bei Schmerzen und Störungen des unbewußten Nervensystems eingesetzt.
Die wichtigsten Anwendungsgebiete in unserer Praxis betreffen den Bewegungsapparat:
- Chronische Rückenschmerzen
- Kniearthrose
- Tennisellenbogen
- Schulter-/Armsyndrom
- Kopfschmerzen
- Tinnitus
Es gibt zwei Erkrankungen, bei denen die Behandlung zu Lasten der gesetzlichen Krankenkasse erbracht werden darf.
- Chronische Rückenschmerzen, welche länger als 6 Monate bestehen.
- Gesicherte Kniegelenksarthrose.
In allen anderen Fällen muss die Behandlung als individuelle Gesundheitsleistung abgerechnet werden.
Wie läuft die Behandlung ab?
Entsprechend den diagnostischen Überlegungen, bestimmt der Arzt, welche Akupunkturpunkte zur Behandlung gereizt werden sollen. Dazu muss er die Punkte ausmessen oder mit einem Punktsuchgerät aufspüren.
Ist der Punkt gefunden, erfolgt die Reizung in der Regel durch eine Akupunkturnadel, die wenige Millimeter bis mehrere Zentimeter tief durch die Haut in das Gewebe eingestochen wird. Die Nadel selbst ist aus Stahl, Silber oder Gold, zwischen 2-8 cm lang und hat einen Durchmesser von weniger als 1 mm.
Mit der richtigen Wahl der Punkte und der richtigen Stichtechnik können sowohl anregende als auch beruhigende Effekte erzielt werden.
Hat der Arzt den Punkt exakt getroffen, ist ein meist dumpfer bis wellenförmiger Schmerz spürbar. Häufig nimmt der Patient auch ein pulsierendes und elektrisierendes Gefühl wahr oder er hat ein Schwere- und Wärmegefühl (De-Qi-Gefühl).
Durch Manipulation der steckenden Nadel (z. B. heben, senken, drehen) kann der gewünschte Effekt beeinflusst werden. In der Regel bleiben die Nadeln ca. 20-30 Minuten stecken; gelegentlich auch deutlich länger.
Wir empfehlen 10-15 Behandlungen.