Die Arthrose ist eine fortschreitende Zerstörung des Gelenkknorpels, die in der Folge zu einer Umbildung des knorpelnahen Knochens führt und dadurch die Gelenkfunktion zerstört. Schmerzen mit Schwellung und Bewegungseinschränkung sind nur Beispiele der möglichen Beschwerden.
Knorpel kaputt- künstliches Gelenk?
Bevor der Chirurg ins Spiel kommt, bieten sich eine ganze Reihe alternativer, nicht- operativer Verfahren an. Wir beraten Sie in unserer Praxis gern ausführlich rund um das Thema Arthrose - den Gelenkverschleiß.
Mögliche Ansätze bieten Einlagen, Orthesen, schmerz- und entzündungslindernde Medikamente, Krankengymnastik, oder auch Injektionstherapien.
Letztere erachten wir als besonders effektiv. Folgende Verfahren können wir Ihnen anbieten:
Hyaluronsäuretherapie
Die Hyaluronsäure ist ein zentraler Baustein des Knorpels und dient als Schmiermittel im Gelenk. Sie ermöglicht nicht nur das Gleiten der Knochen, sondern dämpft darüber hinaus durch ihre starke Wasserbindung den Druck bei Belastung ab.
Die vom Arzt in das Gelenk gespritzte Hyaluronsäure verbessert nicht nur die Gleiteigenschaften, sondern regt auch die eigene Hyaluronproduktion des Knorpels an. Außerdem scheint sie eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung zu haben und dem fortschreitenden Prozess der Gelenkzerstörung entgegen zu wirken.
Anwendungsgebiete
Die Hyaluronsäure-Behandlung kann nicht nur zur Behandlung einer bestehenden Arthrose eingesetzt werden. Auch Reizzustände von Gelenken, hervorgerufen durch Knorpelschäden unterschiedlicher Ursache, können durch die Behandlung nachhaltig gebessert werden. Prinzipiell ist die Hyaluronsäure-Behandlung für jedes Gelenk geeignet.
Hybrid-Arthrose-Therapie bei uns in der Praxis verfügbar!
In unserer Praxis bieten wir Ihnen zudem die Kombination aus PRP (Plättchenreiches Plasma; Platelet-Rich Plasma) und Hyaluronsäre in einem eigens dafür entwickelten und zugelassenem Medizinprodukt an. Es stellt sich damit nicht mehr die Frage, ob PRP oder Hyaluronsäure angewendet wird. Die Hybrid-Arthrose-Therapie nutzt die sich ergänzenden klinischen Wirkungen beider Verfahren!
Das in der Schweiz produzierte Medizinprodukt wird mittlerweile in ca. 60 Ländern angewendet.
Was ist PRP?
Ein Teilbereich der regenerativen Medizin ist die Anwendung von PRP. "PRP" steht für Platelet-Rich-Plasma (Plättchenreiches Plasma).
PRP ist also ein Plasma- Blutplättchenkonzentrat des Patienten. Das bedeutet, dass das Plasma (der flüssige Anteil des Blutes) mit den Blutplättchen (Thrombozyten) konzentriert wird. Dies bietet ein autologes (vom eigenen Körper) Reservoir an Wachstumsfaktoren.
Warum PRP?
Der Heilungsprozess eines verletzten oder entzündeten Gewebes ist ein komplexer und präzise geregelter Ablauf im Körper. Blutplättchen spielen eine Schlüsselrolle bei der Reparatur des Hart- und Weichgewebes. Sie liefern essentielle Wachstumsfaktoren (wie bspw. FGF, PDGF, TGF-ß, EGF, VEGF, IGF), die an der Gewebeneubildung beteiligt sind. Zusätzlich regen sie andere Zellen zur Bildung neuer extrazellulärer Matrix und neuer Blutgefäße an. Zudem liefert das Blutplasma essentielle Faktoren zum Überleben von Zellen: Nährstoffe, Vitamine, Hormone, Elektrolyte, Wachstumsfaktoren (bspw. IGF and HGF) und Proteine.
Evidenz
- Über 170 Studien belegen die Wirksamkeit
- PRP und Hyaluronsäure sind signifikant effektiver als alleinige Hyaluronsäure
- Wiederkehrende Cortisoninjektionen führen zu einem gesteigerten Knorpelschaden
Für welche Behandlungen ist PRP geeignet?
- Behandlung von Arthrose in den meisten Gelenken
- Behandlung von Sportverletzungen, darunter Muskel-, Sehnen- und Bänderverletzungen, sowie Meniskusläsionen.
Wie läuft die Behandlung ab?
Eine geringe Menge Blut wird aus der Vene direkt in ein eigens dafür entwickeltes, geschlossenes System entnommen. Durch Zentrifugation werden die einzelnen Blutbestandteile separiert. Dabei bildet das Separationsgel eine physikalische Sperre zwischen den einzelnen Bestandteilen des Blutes. Körpereigene regenerative Elemente wie Plasma und Blutplättchen werden von den entzündungsfördernden Elementen des Blutes getrennt. Dieser Prozess erfolgt in einem geschlossenen System. Eine sterile Herstellung ist daher gewährleistet. Die Injektion des Gemisches aus PRP und Hyaluronsäure erfolgt direkt im Anschluss durch Ihren Arzt unter Einhaltung der Hygienerichtlinien zur intraartikulären Injektion in das entsprechende Gelenk.
Wie führt der Arzt die Behandlung durch?
Vor der eigentlichen Behandlung ist eine gründliche Hautdesinfektion im Bereich des betroffenen Gelenks erforderlich.
Die Hyaluronsäure oder das PRP- Hyaluronsäure- Kombinationspräparat wird direkt in die Gelenkhöhle des Gelenks gespritzt.
Gelegentlich ist die örtliche Betäubung der Einstichstelle notwendig, ebenso kann die Nutzung eines Ultraschallgerätes zum richtigen Platzieren der Nadel erforderlich sein.
Als Nebenwirkung treten gelegentliche Schwellungen im Bereich des Gelenkes als eine lokale Reizreaktion auf. Allergische Reaktionen sind bisher nicht bekannt.
In der Regel sind initial für eine erfolgreiche Knorpelschutzbehandlung drei bis fünf Sitzungen in 1-4 -wöchentlichen Abständen notwendig.
Für eine weitere Knorpelprotektion empfehlen wir die wiederkehrende Hyaluronsäure- Therapie alle 3-4 Monate, bei einer Therapie mit der Kombination aus PRP und Hyaluronsäure sind Wiederholungen 1-2 -mal im Jahr anzustreben.
Diese Knorpelschutzbehandlungen bieten wir Ihnen im Rahmen einer „individuellen Gesundheitsleistung“ an. Die Kosten für diese privatärztliche Leistung klären wir selbstverständlich vor der Behandlung mit Ihnen ab.
